„Einerseits von jener fast sprichwörtlichen Genauigkeit der aufnehmenden Kamera bestimmt, zeigt dieses Gruppenporträt andererseits beste Menschenkenntnis, psychologisches Einfühlungsvermögen und überragende Gestaltungsfähigkeit des Leipziger Daguerreotypistenpaars. (...) Am Rande sei auf den Schal rechts im Bild verwiesen, der hier neben der schmückenden auch eine wichtige funktionale Bedeutung hat, nämlich die Komposition des Bildes an dieser Stelle zu vollenden. Interessanterweise findet sich ein ganz ähnliches Textil auf zwei weiteren Daguerreotypien des Wehnertschen Ateliers, was uns einen Einblick gibt in den fast unauffälligen Umgang mit solchen Accessoires bei Porträtaufnahmen, wie wir auch derlei Dinge berechtigt als Atelierzubehör erfassen können.“ (Eberhard Patzig in Jochen Voigt: Der gefrorene Augenblick, Chemnitz 2004, S. 221.)
[Gruppenbild mit vier Frauen]
portrait
group
woman
222dfdde-c9d6-b123-31f8-b183dd3832ee
B.1993.025
IMAGE
daguerreotype
de
1845
1847
Wehnert, Eduard und Bertha (geb. Beckmann fec.)
Wehnert, Eduard und Bertha (geb. Beckmann fec.)
Eduard Wehnert u. Bertha Wehnert fec.
Der Mechanikus Eduard Wehnert hielt sich gerade in Paris auf, als die Erfindung der Daguerreotypie bekannt gegeben wurde. Er erlernte sie vor Ort und kehrte 1842 nach Leipzig, seine Heimatstadt, zurück. Zunächst mit seinem Bruder Johann Carl Wehnert, später dann mit Bertha Beckmann, begann er hier als Daguerreotypist zu arbeiten. Seine Ehefrau (ab 1845) Bertha Beckmann war die erste kommerziell arbeitende Daguerreotypistin in Europa.
Daguerreobase
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig, Germany
Landeshauptstadt Dresden
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